2017 Geierlay - vokra.de

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2017 Geierlay

Auf Tour
Über die Höhen des Hunsrück zur längsten Hängeseilbrücke Deutschlands
von Kastellaun nach Neef an der Mosel (17./18. April 2017)

Eigentlich wollten wir diese Tour ja schon zu Karneval gemacht haben. Doch da hielten uns Kälte und Nässe von diesem Plan ab. Jetzt, zwei Monate später, wartet die Natur schon mit grüner Freundlichkeit auf, aber kalt und feucht ist es immer noch (besser: wieder).

Die Idee dieser Tour ist es, auf einer zweitägigen Wanderung das neue Highlight des Hunsrück, die Fußgänger-Hängeseilbrücke Geierlay bei Morsbach zu erleben.

Die ganze Fahrt hierhin regnet es unablässig und als wir mittags in Kastellaun aus dem Bus steigen, müssen wir uns sofort unter unsere Regencapes flüchten.

Als es keine realistische Rückkehrmöglichkeit mehr gibt bemerke ich, dass ich mein Handy in der Armaturenbrett-Halterung vergessen und zudem die Haustürschlüssel im Aschenbecher liegen habe. Ab diesem Zeitpunkt begleitet mich die Vorstellung, wie das Auto (in Bahnhofsnähe) aufgebrochen wird und derjenige schnell meinen Wohnort raus findet und neben dem kaputten Auto und dem entwendeten Handy auch noch die Bude leer räumt...

Regen? Es ist April und wenig später reisst der Himmel auf!

Den Rest des Tages folgen wir der 20. Etappe des Saar-Hunsrück-Steigs.
Dieser führt geradewegs unter der Hängebrücke entlang, so dass wir kurz vorher das Tal verlassen müssen, um an das Brückenende zu kommen.


Gegen Nachmittag haben wir die Brücke erreicht.
Allein schon der Blick von unten ist spektakulär!

Die Geierlay ist die längste Hängeseilbrücke Deutschlands. Mit 360 Meter Länge überquert sie in 100 Meter Höhe das tief eingeschnittene Tal des Mörsdorfer Baches.
Ganzjährig geöffnet und eintrittsfrei ist sie seit der Eröffnung im Jahr 2015 jetzt schon die Touristenattraktion im Hunsrück.
Lobenswert: Die Brücke lässt sich nur auf einem Fußweg erreichen, 20 Minuten von den Auto- und Busparkplätzen entfernt.


Von der Wohlfühlbank läßt sich wunderbar der Trubel auf dem Prachtstück der Ingenieurskunst beobachten.
Gleichzeitig sammeln wir allen Mut, der gebraucht wird, um auf den wackeligen Holzbohlen das Tal zu überqueren.


Irgendwann hilft alles Warten nicht mehr: Wir müssen rüber, drüben in Mörsdorf haben wir eine Unterkunft für die Nacht.
Die zweite Etappe der Wanderung führt uns auf fast menschenleeren Wanderwegen über die Höhen des Hunsrück bis nach Neef an der Mosel. Wir erleben dabei den April von allen Seiten: Regen, Graupel, Sonne und kurz vor dem Abstieg an die Mosel sogar noch ein Gewitter. Und das bei 10°C!
Am Bahnhof von Neef beenden wir diesen Trip planmäßig. Nach 24 km wäre an diesem Tag auch nicht mehr drin gewesen: Unsere Knie sind auch am Ende!
Leider hat trotz Osterferien nicht eine der gefühlt 200 Weinstuben oder Cafes geöffnet, wir können nirgends auf die gelungene Tour anstoßen...

Bei der Ankunft in Koblenz steigt dann die Spannung bei der Annäherung an den Parkplatz und dann die Erleichterung: Von außen gut und verlockend sichtbar hängt das Handy noch in der Halterung. Möglicherweise hat es geholfen, dass ich nur ein Billig-Handy besitze...
1. Etappe: Kastellaun --> Mörsdorf: 18 km
2. Etappe: Mörsdorf --> Neef (Mosel): 24 km
Das Auto steht in Koblenz am Bahnhof. Mit dem Bus nach Kastellaun und von Neef zurück nach Koblenz fährt stündlich ein Zug.

YouTube-Film vom Bau der Brücke: hier...
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